Die Welt ist eine Scheibe

Ein Wirtshaus als Spiegelbild des Lebens und als Wartesaal gebrochener Figuren. Kammeroper von Heinrich Hartl, Libretto von Elmar Tannert. Galina zieht von Russland nach Deutschland und verdingt sich als Kellnerin. Ein Wissenschaftler erfindet eine neue Art von Musikbox, hochsensibel und intelligent, und sorgt für staatlich verordnete Musikboxpflicht. Der Musiker Carlo kann es sich nicht mehr leisten, Engagements abzulehnen, und hat bei Frauen kein Glück. Lydia sucht vergebens ihren Traummann, denn ein Künstler ist ihr zu arm und ein Wissenschaftler zu langweilig. Hades sammelt abgespulte Lebensläufe als Skulpturen in seiner Unterwelt und sucht nach einem Mittel gegen seine Langeweile. Moira sorgt für Unheil, als sie versucht, ihre Fäden neu zu spinnen. Sie alle stoßen in einem Lokal aufeinander und geraten in Verstrickungen von Liebe, Hass und Neid, aus denen selbst die Götter keinen Ausweg mehr wissen. Eine Oper über Ratio und Magie, Schicksal und Zufall, Wissenschaft und Musik, über Götter, die sich im menschlichen Dasein versuchen und Menschen, die sich für Götter halten.

Die Pocket Opera Company sucht für ihre Produktionen gezielt Orte, die die Handlung durch das Ambiente verstärken, auf konstruierte Bühnenbilder wird bewusst verzichtet. Für Die Welt ist eine Scheibe entdeckte die Pocket Opera Company den Genossenschaftssaalbau in der Rangierbahnhofsiedlung Nürnberg. Dieser Saal wurde 1923 als kultureller Treffpunkt des Stadtteils gebaut, das Tonnengewölbe wurde im 2. Weltkrieg nicht zerstört, die Originalkulisse verstärkt somit das Bühnegeschehen.

In der Regie von Peter B. Wyrsch und der musikalischen Leitung von Franz Killer spielen Katharina Bock, Astrid Kessler, Violetta Krohmer, Alexander Herzog, Wayne Lembke, Robert Eller und Ernst Häussinger. Zum ersten Mal seit Jahren steht eine der großen Nürnberger Opernsängerinnen und Gründungsmitglied der POC wieder auf der Bühne: Elizabeth Kingdon.

mit:
Carlo … Alexander Herzog (Tenor)
Galina … Astrid Kessler (Sopran)
Hades … Wayne Lembke (Bass)
Moira … Violetta Krohmer (Alt)
Wissenschaftler … Robert Eller (Bariton)
Lydia … Katarina Bock (Mezzosopran)
Mutter des Wissenschaft … Elizabeth Kingdon (Sopran)
Ein Wirt … Ernst Häusinger

Jessica Hartlieb, Violine
Matthias Bock, Violine
Jadenir La corte, Viola
Cornelius Boensch, Violoncello
Axel Dinkelmeyer, Marimbaphon

Kostüme: Barbara Schmidt
Regie: Peter Beat Wyrsch
Musik: Heinrich Hartl
Libretto: Elmar Tannert
Musikalische Leitung: Franz Killer
Produktionsleitung: Ralph Emmert-Sinzinger

Uraufführung: 23. Oktober 2005

weitere Vorstellungen:
16. / 17. Februar 2006 / 20:00 Uhr
Ort: Genossenschaftssaalbau Böhm in Nürnberg
Matthäus Hermann Platz 2

Karten: Kulturinformation Tel. 0911 / 231 40000
Karten online unter www.tafelhalle.de